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Auslandssemester in Prag, Tschechien

Eine wunderschöne, touristisch hoch beliebte, geschichtsträchtige Stadt, und dort einfach wohnen und studieren? Ein absoluter Traum, den ich mir im Wintersemester 2018/19 erfüllt habe. Die Entscheidung, ein Erasmussemester zu machen, habe ich recht zeitig im Studium getroffen. Es hieß immer, dass es der Erfahrung und Horizonterweiterung so guttut, und das kann ich echt bestätigen. In einem anderen Land zu wohnen war noch einmal wie ein Auszug von zuhause, alles ist neu, ich musste erneut Eigenständigkeit lernen und irgendwie klar kommen mit der neuen Stadt – wie fahren die Bahnen (beeindruckendes Metro System!), wo gehe ich einkaufen, wie funktioniert die Bib… Das hat mir sehr geholfen, was das schnelle Gewöhnen an neue Situationen angeht. Prägend für die ganze Erfahrung war auch meine Fernbeziehung nach Leipzig. Das war zwischendurch furchtbar schwer und anstrengend. Ich habe erst nach der Zeit dort gemerkt, dass ich deutlich mehr in Prag und nicht im Kopf bei meinem Freund hätte leben sollen, denn die Zeit verfliegt schnell genug.

Durch den schützenden Deckmantel des Erasmus habe ich mich nicht sehr um eine Wohnung bemühen müssen, da es die Erasmus Wohnheime gibt. Die recht bequeme Organisation brachte mir dann zwar ein winziges Zimmer, dass ich mir mit einer Slowenierin geteilt habe, aber ich war gerade am Anfang ehrlich froh um die Gesellschaft. Und vier Monate ohne Privatsphäre sind auch durchaus machbar. Anschluss zu finden war zum Glück wunderbar entspannt möglich (diese erstaunlichen vor-Corona-Zeiten), weil die Fakultät sich unglaublich bemüht hat, uns den Anfang zu erleichtern. Es gab etliche Ausflüge und Aktionen, bei denen wir uns in der Erasmus Gruppe kennen lernen konnten. Und ganz ehrlich, diese internationalen Menschen, bis heute noch Freunde von mir, waren das Schönste an diesem Semester. Das gemeinsame Studieren auf Englisch und die Ausflüge haben unsere Verbundenheit sehr bestärkt. Wir haben im Laufe des Semesters gemeinsam Prag entdeckt, zumindest einen kleinen Teil, mit all den wunderbaren Kneipen (Bohemian Boards and Brews, bester Ort für einen Spieleabend bei leckeren Snacks und Getränken!) und Museen, Weihnachtsmärkten und Cafés (ganz starke Empfehlung: Cafédu!), sowie wunderschöne Parks und Kirchen und Schlösser.

Mein Rat: einfach Mut haben. Raus aus der Comfort Zone, rein ins Abenteuer. Aber auch nicht mit rosaroten Erwartungen ran gehen. Es ist zeitweise für mich die einsamste Erfahrung überhaupt gewesen, und ich habe mich verloren und alleine gefühlt, und trotzdem würde ich es nie missen wollen und jederzeit noch einmal machen.

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