Das ewige Leben, bleibt mir eingehaucht.

Das ewige Leben, eingebettet, mich streifend.

Ich suche Bleibendes, mich Überdauerndes, Melodien, in die ich einstimme. Der Tod bleibt unbequem, schmerzhaft. Der Tod im Kleinen bricht mein Herz, an dem Tod im Großen, in dieser Welt verzweifle ich. Das Leben aber darf ewig sein, quasi verewigt werden. Mit mir und ohne mich ewig. Melodien, in die ich einstimme. Es gibt Lieder des Lebens, deren Beginn kann ich nur noch erahnen. Und solange es uns, die Welt und Gott gibt, werden Lieder des Lebens gesungen. Melodien, in die ich einstimme.

An Gott zu glauben, an die alten Geschichten der Befreiung und des Heiligen zu glauben, fühlt sich an, als würden meine Lippen vorhandene Melodien mitsummen, langsam, zaghaft, manchmal verstummt, nie weniger suchend.

Alles und nichts

Suchend und irritiert bleibend, versuche ich zu verstehen, was ewig zu sein scheint.

Unruhig und den Himmel neigend, versuche ich zu verstehen, was ohne mich bleibt.

Die Antwort: Alles und nichts. Melodien, Hall, angefangene Suchen, entfachte Lieben, das Trachten nach Vollkommenheit, das Stören an dem Zerstückelt-Sein, neidisch auf das Ganz-Sein – das ist Alles, das bleibt. Die Geschichten, die ich erzähle, von perfekten Abenden, chaotischen Stürmen und von Menschen, denen mein Herz verfallen ist, sind auch Geschichten über das, was mich übersteigt. Meine Geschichten, die verlorenen und die gewonnen, die Orte, die ich mein Zuhause nannte, die Liebesgeschichten, die meinem Herz eingeschrieben sind, die nehme ich mit, still und heimlich, wie ein gutes Tagebuch.

An Gott glauben

An Gott zu glauben, heißt auch an die Geschichten, und die Verbindung Anderer zu glauben. Es fühlt sich fast so an, als hätte das Ewige mich gestreift, mir eine kurze Ahnung gegeben, um sich dann wieder bewusst darüber zu werden, dass ich es zwar suchen, aber in mir allein doch nie die Ewigkeit und das Leben bin. 

An das ewige Leben glauben

An das ewige Leben zu glauben heißt für mich, dass da schon immer Ewigkeit war und noch immer Ewigkeit geblieben ist. Und vielleicht liegt es in der Sache, dass meine Gedanken nicht reichen, um mir das vorzustellen. An einer Stelle heißt es: „was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“  Das ist beunruhigend, nicht weniger fordernd. Ich glaube, dass ich eingeschrieben bin in die Ewigkeit, in das Unsichtbare, was doch so viel bewegt. Ich weiß nicht, was von mir bleibt, ich weiß nicht, welche Geschichten nach meinem Tod erzählt werden. Ich weiß, dass Gott bleibt, dass es Visionen und Friedenslieder in seinem Namen geben wird. Sagen wir so: Ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, dass diese Vision irgendwann klein zu kriegen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lieder des Hasses irgendwann lauter klingen werden als die Lieder, die ich einzuüben versuche. Ich weiß nicht, was genau ewiges Leben meint, ich hoffe aber, dass es das gibt, dass dieses Gefühl noch alle Menschen nach uns streift, berührt und aufrüttelt. Das Gefühl, dass es etwas uns Überdauerndes, uns Übersteigendes gibt, in das wir einstimmen dürfen.

Das ewige Leben, bleibt mir eingehaucht.

Das ewige Leben, eingebettet, mich streifend.

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